Durch einen Vortrag bin ich auf Caterina de’ Medici aufmerksam geworden und habe deshalb etwas
nachgeforscht. Dabei bin ich auf ein paar sehr interessante Tatsachen
gestossen.
Wusstet ihr, dass Caterina
verantwortlich dafuer ist, dass die franzoesische Kueche so beruehmt ist?
Wusstet ihr wohl nicht. So lasst uns ein wenig in die Vergangeheit schauen.
Caterina Maria Romula
de’Medici war die einzige Tochter des Herzogs Lorenzo II. von Urbino aus der
Medici Familie und seiner Frau Madeleine de la Tour d’Auvergne, eine
franzoesische Bourbonen Prinzessin. Sie wurde am 13. April 1519 geboren, die
Mutter starb 15 Tage danach und der Vater kaum einen Monat spaeter. Der
Grossonkel, Papst Leo X. uebernahm die Vormundschaft.
Caterina war eines der
wohlhabendsten Maedchen Europas und durch die verwandtschaftliche Verbindung
mit Papst Leo X. und dem nachfolgenden Papst Clemens VII. (Giulio de’Medici,
ihr Cousin), wurde sie eine interessante Heiratskandidatin fuer europaeische
Fuerstenhoefe.
Und
wie das frueher so war, wurde sie im Oktober 1533, erst 14 jaehrig, mit
Heinrich von Orleans verheiratet, dem spaeteren Koenig Henry II. Ihr Gemahl war
nur 14 Tage aelter als sie. Der junge Mann warf nur einen Blick auf das kleine,
schuechterne Maedchen und suchte sich eine Geliebte, Diane de Poitiers. Er
mochte Caterina gar nicht, und dass sie lange keine Kinder gebar, machte es
noch schwieriger. Das erste Kind wurde erst 10 Jahre nach ihrer Hochzeit geboren. Sie
hatten dann 10 Kinder, 7 davon ueberlebten. Soweit ein wenig ueber ihr Leben.
Die Wiege der europäischen Koch-Kultur stand in Florenz.
Dank Caterina de’ Medici, welche eine ganze Truppe Köche, Bäcker, Konditoren
und Metzger mit nach Frankreich nahm, als sie dort verheiratet wurde,
entwickelte sich im Laufe der Zeit, die heute so berühmte franzoesische Küche.
Sie war eine fortschrittliche Frau, so fuehrte sie den
Damensattel in Frankreich ein, denn bisher benutzten Damen eine stuhlartige
Saenfte. Sie war nicht gerade gross und deshalb trug sie extra fuer sie
hergestellte Schuhe, die ganz hohe Absaetze und Platteaus hatten. Wenn das nicht ein bleibender Trend
ist…. Sie war eine der ersten Frauen, die eine einfache Form von Unterhosen
trug. Auch verbat sie spaeter dicke Taillen und fuer fast 350 Jahre trugen
Frauen Korsetts mit Spitzen, Walfischknochen oder Metall, um ihre Taillen auf
43 – 38 cm schrumpfen zu lassen. Sehr Modebewusst!
Aber gehen wir zurueck, zu ihren Einfluessen in der
franzoesischen Kueche.
Caterina gilt als Mutter der franzoesischen Kochkunst.
Bis anhin war die Kueche Frankreichs eher deftig-rustikal, aber durch die
mitgebrachten italienischen Koeche wurden dem franzoesischen Adel bisher
unbekannte Genuesse aufgetischt. Feines Essen und aufwendige Zubereitung wurde
zu einem Statussymbol der franzoesischen Kueche. Auch fuer die Verbesserung der
Tischsitten war Caterina zustaendig, frueher war es ueblich ins Tischtuch zu
schnaeuzen, das unterband sie. Dafuer hat sie den Schnupftabak hoffaehig gemacht.
Aber einer der groessten Schocks fuer die
franzoesische Elite war sicherlich die Einfuehrung der Gabel. Bisher ass man
mit Loeffel und Messer, was uebrigens in den Philippinen noch immer so ist.
Als Caterina in Paris ankam, war Florenz die gastronomische
Hochstadt. Die erste moderne Kochakademie, die Compagnia del Paiolo,
(Gesellschaft der Kochtoepfe) war bereits in den ersten Jahren des 15. JH
gegruendet worden. Kochbuecher waren in Rom bereits seit dem 1. JH geschrieben
worden. Das Essen von Gemuesen, speziell Kohl, gruenes Gemuese und Fava Bohnen
war ueblich, genauso wie das Essen von frischen Fruechten, wie Aprikosen,
Pfirsichen, Feigen, Aepfeln und verschiedenen Melonenarten. Kraeuter und
Gewuerze und viele Saucen wurden zum Kochen und zur Beigabe benutzt, was bisher
in Frankreich nicht bekannt war.
Man sagt den Roemern nach, dass sie den Kaesekuchen
erfunden haben. Kaese wurde nach der Hauptspeise gereicht. Hefebrot wurde
gebacken, Pasta wurde gemacht.
Caterina brachte das alles mit sich und stellte dem
Koenigshof Eiscreme vor. Aus all dem entwickelten sich spaeter Bombe Glacees,
Petit Pois, Sauce Bernaise, Fois Gras, Baguette, etc.
Man kann also behaupten, dass die franzoesische Kueche
von der Italienischen abstammt.
Tja, hab ich schon gesagt, dass ich halbitalienerin
bin????
Ihr Name kommt in div. Klassikern vor u. da Ich total begeisterte Leserin dieser Epoche bin kennt man Sie ;)
AntwortenLöschenMusst dir mal den Film Henri IV ansehen, ich habe viele Bücher über die Medici, sehr interessantes Lesefutter .
Das Du ital. Wurzeln hast, hast du schon erwähnt *-*
Ich wünsche Dir einen schönen Tag
liebe Grüße Kerstin
Ich finde alles was mit Geschichte zu tun hat, unglaublich interessant. Und man findet immer wieder "neues" "Altes".
AntwortenLöschenLieben Gruss
Wilma
Stimmt ... deshalb lese Ich für mein Leben gerne ;)
LöschenIch sehe, wir haben viele Gemeinsamkeiten! Ich habe ganze Serien von geschichtlichen Romanen, viele von Philippa Gregory, die ja sehr genau schrieb. Mir gefallen dieses Art Buecher sehr.
AntwortenLöschenGruss
Wilma