Mittwoch, 22. Januar 2014

Abuse - Missbrauch!!

Hier geht es weiter, der erste Teil ist unten, also erst den ersten Teil lesen bitte!

Es gibt nichts was mich wuetender macht, als wenn ein Mensch von einem anderen Missbraucht, geschlagen, gequaelt wird. Es ist eine feige Art, Macht  an Menschen auszuueben, die schwach und abhaengig sind. Leider trifft das hier bei uns oft zu, denn die Maids sind abhaengig und schwach. 

Ich habe mehrere Faelle miterlebt und fuer die Schwaecheren gekaempft. 
Ich selbst hatte auch Maids, 2 wundervolle junge Frauen aus den Philippinen, von denen ich genausoviel gelernt habe, wie sie von mir. Die erste blieb 5 Jahre, dann wurde sie schwanger und ging nach Hause. Sie hat uns 2 Patenkinder geschenkt, wir haben immernoch engen Kontakt miteinander. 
Die zweite war eine Freundin von ihr, die Tieraerztin, die wunderbarste Maid , die man sich denken kann, sie war mir eine kleine Schwester, den Kindern eine grosse Schwester. Wir behandelten sie beide wie ein Familienmitglied, schliesslich wohnte sie ja auch bei uns und ich vertraute ihnen meine Kinder an, wenn ich weg war. 


Hier feiern wir den Geburtstag unserer Maid!

Der erste Fall begann mit einem Telefonanruf an meine Maid, die dann heulend am Hoerer hing (das war vor den Handys). Sie sprach Tagalok, ihre Landessprache, die ich nicht verstand, aber ich merkte, dass sie sehr aufgeregt war. Sofort fragte ich, was los sei. Sie meinte, ihre Freundin sei am Telefon, sie sei von ihrer Arbeitgeberin in den Flughafen gebracht worden, sie solle nach Hause geschickt werden. Sie sei von der Arbeitgeberin missbraucht worden und die will jetzt nicht, dass das jemand erfaehrt. 
Sofort nahm ich das Telefon entgegen und bat die Maid mir ihre Arbeitgeberin ans Telefon zu geben. Ich weiss, dass das was die Arbeitgeberin machte, illegal war und ich wollte, dass die Maid eine Chance kriegte, denn wenn sie abgeschoben wurde, musste sie nochmals 10'000 HK$ aufbringen um wieder herzukommen. Das konnte sie nie!
Ich sagte zur Arbeitgeberin, dass ich ihren Namen und ihre Anschrift haette (hatte ich nicht) und dass ich, wenn die Maid nicht innert einer Stunde wohlbehalten mit all ihren Habseligkeiten und ihrem Pass (meist wurde der von den Arbeitgebern weggenommen, damit die Maids nicht weglaufen koennen, uebrigens auch total illegal) bei mir sei, sie bei der Polizei und der Immigration anzeigen werde. 

1 Stunde spaeter stand die Maid bei uns in der Tuere, ich quartierte sie bei uns ein, denn sie hatte ja nirgendwo mehr ein zuhause. Sie erzaehlte mir, dass sie verheiratet war und eigentlich mit ihrem Mann eine Familie hatte gruenden wollen,. Sie wurde aber nicht schwanger und da sie sich finanziell auch um beide Elternpaare kuemmern mussten, hatte sie sich entschlossen, fuer ein paar Jahre als Maid in HK zu arbeiten. Was sie nicht wusste, war, dass sie kurz vor der Abreise schwanger geworden war. Die Arbeitgeberin wollte neben dem offiziellen Arztuntersuch, der bescheinigte, dass die Maid gesund war, ihren eigenen Arzt einen Untersuch machen lassen. Der stellte fest, dass die Maid schwanger war und teilte das nicht der Maid, sondern der Arbeitgeberin mit. Die machte nun mit dem Arzt aus, dass sofort, ohne Erklaerung an die Maid, eine "kleine Operation" vorgenommen werden sollte. Die Maid wurde unter Narkose gesetzt und das Kind entfernt. 
Als die Maid aufwachte, fragte sie ganz verwundert, was mit ihr los sei und die Krankenschwester teilte ihr mit, dass sie sich keine Sorgen machen muesse, das Kind sei entfernt worden. WELCHES KIND? Die Maid war total am Boden zerstoert. Wie lange hatte sie sich auf ein Kind gefreut und jetzt hatte die Arbeitgeberin ihr das Kind weggenommen und ermordet!
Sie wurde laut, heulte, klagte und machte ziemlich Laerm im Krankenhaus, so dass die Arbeitgeberin sie abholte und zum Flughafen brachte. 
Es gibt eine Anlaufstelle fuer Philippinas in HK, die Gesetzliche Hilfe brauchen und damit machte ich sie bekannt. Jede Maid hat 2 Wochen Zeit, nach einem Abbruch einer Stelle, um etwas Neues zu finden. Die sollten ihr verwehrt werden? Die Maid zeigte die Arbeitgeberin an, wegen Koerperverletzung und kam damit auch durch. 

Ein weiterer Fall passierte waehrend der Zeit mit unserer zweiten Maid. Sie wusste, dass ich mich fuer Menschenrechte einsetzte und kam zu mir mit einer Bitte. Eine Maid in der Nachbarschaft war bei einer Familile angestellt, deren Frau eine Philippina war. Die Frau war selber eine Maid gewesen, bis sie von einem Englaender geheiratet wurde. Nun gehoerte sie nicht mehr zu den Armen, sondern zur Expatschicht, denn ihr Mann verdiente gut. Das liess sie ihre Angestellte wissen, indem sie sie anschrieh, an den Haaren riss, kratzte und schlug. 
Die Maid hatte eine zerkratzte Wange, was meiner Maid auffiel und deshalb beichtete sie ihr alles. Ich traf die missbrauchte Maid auf dem Spielplatz der Siedlung und ging nun mit ihr zu ihrer Arbeitgeberin. Wieder einmal teilte ich einer Frau, die nichts besseres wusste, als Schlaege zu verteilen, mit, dass ich sie anzeigen werde, wenn sie noch einmal eine Hand an ihre Maid legte. Der Maid legte ich nahe, sofort ihren Job zu wechseln (was nicht so einfach war damals) und ich verlangte, dass die Arbeitgeberin den Pass der Maid herausrueckt. Der wurde dann von meiner Maid verwaltet, bis die Maid einen neuen Job hatte. 

Es gibt viele Beispiele, ich koennte weiter schreiben. Sexueller Missbrauch, Schlaege, Lohn nicht ausbezahlt, keine Schlafmoeglichkeit ausser am Boden (dabei muss man im Vertrag angeben, dass die Maid ein eigenes Zimmer hat mit der angegebenen Einrichtung), oder die Maids muessen in verschiedenen Haushalten der Familie arbeiten und arbeiten so mindestens 18-20 Stunden im Tag. Das ist alles Missbrauch eines Schwaecheren.

Und Morgen gehts weiter, mit dem aktuellen Fall, der hier alle Gemueter aufheitzt!

1 Kommentar:

  1. Schrecklich ... das ist doch kein Leben. Die Maids können einem Leid tun, schade dass es Menschen gibt die sowas ausnutzen obwohl Sie selbst schon mal in der selben Situation waren. Eine Abtreibung zu machen, ohne Zustimmung, wo gibt es denn sowas ... diese Arbeitgeberin müsste ihr Leben lang gesperrt werden und ins Gefängnis wandern für ihr schlechtes Verhalten. Ich bewundere dich, Du hast genau das richtige getan. Ich hätte genauso gehandelt, da bekomme Ich einen dicken Hals wenn ich sowas lese. Bin schon auf Teil 3 gespannt ... du machst mich jetzt Neugierig .

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag
    LG Kerstin

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